Lignano 2004


So mag ich Lignano am Liebsten, morgens bei Sonnenaufgang, auf der Dachterrasse.
Letztes Jahr war ich teilweise schockiert von dieser Art Urlaub, weil ich so was seit meiner eigenen Kindheit nie gemacht habe. Heuer war es viel besser, weil kaum Urlauber dort waren. So waren wir am Strand fast ganz allein. Die wenigen Leute, die dort waren, konnte man bequem aus der Entfernung beobachten und ausrichten. Beim Frühstück fast allein, einmal so früh, dass wir wirklich allein waren, und abends beim Essen immer gleich einen Platz bekommen. Die Kinder konnte ich heuer voll und ganz genießen, weil die Oma mit war und sich um Vieles gekümmert hat. Sie haben durch die Schule einen riesen Sprung gemacht und ständig vorgelesen und gezählt und gerechnet. Das macht einerseits traurig, weil sie schon so groß sind und andererseits ist es aufregend auf ihre vielen Fragen Antworten zu finden. Oh ja, ich liebe Kinder und diese zwei besonders. Am letzten Morgen kam der eine (mein Taufkind) zu mir und hat mich völlig unmotivert und mit seinem charmantesten Lächeln umarmt. Es war nur ein kurzer Augenblick, den ich gerne in die Länge gezogen hätte, aber es war großartig.
Auffällig war heuer, dass mehrere Frauengruppen mit Kindern unterwegs waren, während K. und ich, letztes Jahr die Einzigen waren, die ohne Mann, aber mit Kindern im Urlaub waren. Das ist wohl eine Entwicklung unserer Zeit.
Auch konnte ich heuer etliche oldies beobachten, die noch vor der Haupt-Familien-Saison unterwegs waren. Kinder und alte Leute faszinieren mich wirklich. Die oldies hocken im Schatten, reden über das Frühstück, das Wetter, die Wehwechen, den Inhalt der Zeitung, das Mittagessen oder sie schwelgen in Erinnerungen (konnte wiedermal eine Kriegsgeschichte belauschen).
Alles in Allem für mich eine Zeit der Entspannung, Meeresluft inhalieren, die Haut von der Sonne aufwärmen lassen, die Seele baumeln lassen, Sandburg bauen, Muscheln im Sand glitzern sehen, viel nachdenken und träumen.
Mühsam war allerdings das Bett. Das Bett, in dem ich am Besten schlafe ist nun mal mein eigenes, bzw. die Matratze, die ich vor 10 Jahren erstanden und mittlerweile 2x übersiedelt habe. Im Urlaub schlafe ich meist nicht so gut, weil der Ort fremd ist, die Geräusche fremd sind (weil die Betrunkenen im stundentakt, laut grölend, heimwärts trotten) und weil man ja, bei der ganzen Faulenzerei nicht wirklich viel Schlaf braucht. Aber dieses Bett war mühsam. Jedes Mal umdrehen, gab ein Geschaukel, dass mein Magen, der immer noch ein bisschen beleidigt ist, rebelliert hat. Voll krass eben, wie die Kinder sagen würden :)
tilak - 24. Mai, 23:54
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