a child is born
Hallo miteinander ! Ich möchte mich bei Euch vorstellen !
Ich heiße ANNA und bin am 1.Dezember 2004 um 23:15 Uhr im
Tanakan-Hospital in Kanchanaburi / Thailand zur Welt gekommen.
Da ich um ca. 3,5 Wochen zu früh dran war, hatte ich bei der Geburt nur 2,17 Kg und 44 cm, dafür aber recht große Hände, ganz wie mein Papa. Überhaupt sagen die Leute, dass ich meinem Vater sehr ähnlich sehe.
Meine Geburt war gar nicht so einfach, wie sich das Mami und Papa gerne gewünscht hätten.
Zunächst dachten meine Eltern, dass es bald schon so weit sein würde und brachten mich in das kleine Provinzkrankenhaus nach Thong-Pa-Pum in der Nähe des Heimatdorfes meiner Mutter.
Da die dort aber nicht auf Frühgeburten eingerichtet sind, wurden wir per filmreifer Rettungswagenfahrt in das 144 km entfernte staatliche Krankenhaus nach Kanchanaburi gebracht. Das ist die Stadt, wo sich auch die berühmte "River Kwai Brücke" - bekannt aus dem gleichnamigen Film "Brücke am Kwai" befindet.
Gott sei Dank entschieden meine Eltern nach 1 1/2 Tagen, in DIESEM KH nicht länger bleiben zu wollen. Daher durfte ich wieder mit dem Rettungswagen mitfahren und wir kamen in das nur 4 km entfernte Privatkrankenhaus "Tanakan".
Mittlerweile hatte mein Papi schon genug von all den Krankenhäusern in Thailand. Ist ja auch schwierig, wenn man die Landessprache nicht so gut versteht. Es ist sicher auch ungewöhnlich, dass sich in Thailand die Angehörigen im Krankenhaus auf den Gängen, häuslich, niederlassen.
Meine Mutter und ich wurden gleich nach Ankunft gründlich untersucht und wir durften uns zunächst mal in unserem Zimmer gründlich ausschlafen.
Am nächsten Tag folgten wieder weitere Untersuchungen.
Die Frau Doktor meinte, es wäre zu gefährlich für mich, weiter in Mami´s Bauch zu bleiben, da Sie schon reichlich Fruchtwasser verloren hätte. Deshalb wurden uns Wehenmittel verabreicht um meine Geburt einzuleiten. Die haben aber auch nach stundenlangem Warten keine Wirkung gezeigt, so dass ich
schließlich per Kaiserschnitt zur Welt gebracht wurde.
Die Überraschung war groß, dass ich ein Mädchen wurde.
Bei den Ultraschalluntersuchungen in Bangkok habe ich mich immer so geschickt versteckt, dass die Ärzte nichts sehen konnten. Aber so kann ich wenigstens einmal so hübsch wie meine Mami werden.
Aber noch eine weitere Überraschung hatte ich parat.
Meine Bauchdecke war rund um den Bauchnabel bis auf ca. 3 cm nicht ganz zugewachsen. "Gastroschisis" nennt man das. Das hatte zur Folge, dass sich also ca. 1 1/2 Darmwindungen außerhalb meines kleinen Körpers befanden.
Ich musste also schleunigst operiert werden. Deshalb wurde ich wenige Stunden nach meiner Geburt mit dem Rettungswagen in
ein anderes Krankenhaus nach "Ratchaburi" gebracht. Dort ist man auf so etwas spezialisiert.
Papa ist natürlich im Rettungswagen mitgefahren und hat recht große Angst um mich gehabt. Leider sind die technischen Einrichtungen in Thailand nicht so toll, wie Papi das gewöhnt ist. So ist der Apparat, der mich überwacht hat, immer ausgefallen. Es war auch schrecklich heiß in dem Krankenwagen, weil die Klimaanlage nicht eingeschaltet werden durfte. Mein Onkel Alexander hat derweil auf meine Mami aufgepasst. Alex hatte übrigens genau an diesem Tag seinen 30. Geburtstag.
Nach der ca. 2 stündigen Fahrt mit dem Rettungswagen wurde ich "kurz" nach Ankunft im Krankenhaus gegen 04:20 Uhr früh operiert. Das habe ich Papi zu verdanken, dass dies doch noch so schnell gemacht wurde, denn er hat die Ärzte mit allerhand bedrohlichen Gesten überreden können. Die Operation verlief GOTT SEI DANK ! ausgesprochen erfolgreich, so dass ich dann um knapp 7 Uhr auf die "ICU" (Intensiv Care Unit) gebracht werden konnte.
Ich durfte die Intensivstation schon nach 2 Tagen verlassen, auch meinen Brutkasten brauchte ich dann nicht mehr, so gut ging es mir schon.
In der Pflegestation bekam ich dann noch einige Tage zusätzlichen Sauerstoff sowie Infusionen. Den lästigen Schlauch in meinem Mund bekam ich aber erst in der 2.Woche rausgenommen.
Papi fuhr jeden Tag stundenlang mit dem Bus zwischen Kanchanaburi und Ratchaburi hin und her, um abwechselnd Mami und mich zu besuchen. Das war sicher sehr anstrengend für ihn bei der Hitze und den Sorgen um seine kleine Familie.
Mittlerweile wurde auch Mami aus dem Krankenhaus entlassen und es ging Ihr schon wieder einigermaßen gut, so dass Sie mich schließlich am 8.12. besuchen kam und mich zum ersten mal in Ihren Händen halten konnte. Das hat uns Beiden sehr gut getan !
Meine Eltern kamen dann jeden Tag gemeinsam um mich zu Besuchen und ich begann mich richtig wohl zu fühlen. Ich habe viel geschlafen die Zeit über, so konnte ich das Weinen der anderen Babys in dieser Station leichter ertragen.
Endlich durfte ich dann am 13.12. das Krankenhaus verlassen. Beinahe wären wir drei wieder nicht zusammen gewesen, weil Papi an jenem Tag, frühmorgens, mit dem Krankenwagen IN DAS GLEICHE KH gebracht wurde. Der viele Stress hat ihn, Gott sei Dank nur kurzfristig, gelähmt. Aber die Ärzte gaben ihm eine Spritze und der Krampf hat sich bald wieder gelöst, sodass wir doch noch alle drei nachhause gehen konnten.
Endlich war ich dann am 14. Zuhause bei meiner Mutter in ihrem kleinen Dorf am Land. Dort war es sehr angenehm und ruhig, denn es gibt keine Autos und keinen Lärm, dafür viel Sonne und freundliche Menschen, die mich alle sehr mögen. Es ging mir mit jedem Tag immer besser, auch meine Narbe am Bauch heilte
immer mehr ab.
Zum Glück musste ich am 26.12. zur Nachuntersuchung ins Krankenhaus nach Ratchaburi. Denn meine Eltern haben sich schon überlegt, ob wir drei uns nicht am Meer (ANDAMANSEA) von den ganzen Aufregungen erholen sollten. Vielleicht hätte uns sonst auch der große Tsunami erwischt.
Ich hatte großes Glück bei meiner Geburt und ich bin heute ein gesundes, fröhliches, aufgewecktes, kleines Mädchen. Bald fliegen wir wieder zu meiner Mami nachhause und ich bin schon sehr aufgeregt.
Ich hoffe meine kleine Geschichte hat Euch gefallen und ich wünsche Euch allen ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest!
Ich heiße ANNA und bin am 1.Dezember 2004 um 23:15 Uhr im
Tanakan-Hospital in Kanchanaburi / Thailand zur Welt gekommen.
Da ich um ca. 3,5 Wochen zu früh dran war, hatte ich bei der Geburt nur 2,17 Kg und 44 cm, dafür aber recht große Hände, ganz wie mein Papa. Überhaupt sagen die Leute, dass ich meinem Vater sehr ähnlich sehe.
Meine Geburt war gar nicht so einfach, wie sich das Mami und Papa gerne gewünscht hätten.
Zunächst dachten meine Eltern, dass es bald schon so weit sein würde und brachten mich in das kleine Provinzkrankenhaus nach Thong-Pa-Pum in der Nähe des Heimatdorfes meiner Mutter.
Da die dort aber nicht auf Frühgeburten eingerichtet sind, wurden wir per filmreifer Rettungswagenfahrt in das 144 km entfernte staatliche Krankenhaus nach Kanchanaburi gebracht. Das ist die Stadt, wo sich auch die berühmte "River Kwai Brücke" - bekannt aus dem gleichnamigen Film "Brücke am Kwai" befindet.
Gott sei Dank entschieden meine Eltern nach 1 1/2 Tagen, in DIESEM KH nicht länger bleiben zu wollen. Daher durfte ich wieder mit dem Rettungswagen mitfahren und wir kamen in das nur 4 km entfernte Privatkrankenhaus "Tanakan".
Mittlerweile hatte mein Papi schon genug von all den Krankenhäusern in Thailand. Ist ja auch schwierig, wenn man die Landessprache nicht so gut versteht. Es ist sicher auch ungewöhnlich, dass sich in Thailand die Angehörigen im Krankenhaus auf den Gängen, häuslich, niederlassen.
Meine Mutter und ich wurden gleich nach Ankunft gründlich untersucht und wir durften uns zunächst mal in unserem Zimmer gründlich ausschlafen.
Am nächsten Tag folgten wieder weitere Untersuchungen.
Die Frau Doktor meinte, es wäre zu gefährlich für mich, weiter in Mami´s Bauch zu bleiben, da Sie schon reichlich Fruchtwasser verloren hätte. Deshalb wurden uns Wehenmittel verabreicht um meine Geburt einzuleiten. Die haben aber auch nach stundenlangem Warten keine Wirkung gezeigt, so dass ich
schließlich per Kaiserschnitt zur Welt gebracht wurde.
Die Überraschung war groß, dass ich ein Mädchen wurde.
Bei den Ultraschalluntersuchungen in Bangkok habe ich mich immer so geschickt versteckt, dass die Ärzte nichts sehen konnten. Aber so kann ich wenigstens einmal so hübsch wie meine Mami werden.
Aber noch eine weitere Überraschung hatte ich parat.
Meine Bauchdecke war rund um den Bauchnabel bis auf ca. 3 cm nicht ganz zugewachsen. "Gastroschisis" nennt man das. Das hatte zur Folge, dass sich also ca. 1 1/2 Darmwindungen außerhalb meines kleinen Körpers befanden.
Ich musste also schleunigst operiert werden. Deshalb wurde ich wenige Stunden nach meiner Geburt mit dem Rettungswagen in
ein anderes Krankenhaus nach "Ratchaburi" gebracht. Dort ist man auf so etwas spezialisiert.
Papa ist natürlich im Rettungswagen mitgefahren und hat recht große Angst um mich gehabt. Leider sind die technischen Einrichtungen in Thailand nicht so toll, wie Papi das gewöhnt ist. So ist der Apparat, der mich überwacht hat, immer ausgefallen. Es war auch schrecklich heiß in dem Krankenwagen, weil die Klimaanlage nicht eingeschaltet werden durfte. Mein Onkel Alexander hat derweil auf meine Mami aufgepasst. Alex hatte übrigens genau an diesem Tag seinen 30. Geburtstag.
Nach der ca. 2 stündigen Fahrt mit dem Rettungswagen wurde ich "kurz" nach Ankunft im Krankenhaus gegen 04:20 Uhr früh operiert. Das habe ich Papi zu verdanken, dass dies doch noch so schnell gemacht wurde, denn er hat die Ärzte mit allerhand bedrohlichen Gesten überreden können. Die Operation verlief GOTT SEI DANK ! ausgesprochen erfolgreich, so dass ich dann um knapp 7 Uhr auf die "ICU" (Intensiv Care Unit) gebracht werden konnte.
Ich durfte die Intensivstation schon nach 2 Tagen verlassen, auch meinen Brutkasten brauchte ich dann nicht mehr, so gut ging es mir schon.
In der Pflegestation bekam ich dann noch einige Tage zusätzlichen Sauerstoff sowie Infusionen. Den lästigen Schlauch in meinem Mund bekam ich aber erst in der 2.Woche rausgenommen.
Papi fuhr jeden Tag stundenlang mit dem Bus zwischen Kanchanaburi und Ratchaburi hin und her, um abwechselnd Mami und mich zu besuchen. Das war sicher sehr anstrengend für ihn bei der Hitze und den Sorgen um seine kleine Familie.
Mittlerweile wurde auch Mami aus dem Krankenhaus entlassen und es ging Ihr schon wieder einigermaßen gut, so dass Sie mich schließlich am 8.12. besuchen kam und mich zum ersten mal in Ihren Händen halten konnte. Das hat uns Beiden sehr gut getan !
Meine Eltern kamen dann jeden Tag gemeinsam um mich zu Besuchen und ich begann mich richtig wohl zu fühlen. Ich habe viel geschlafen die Zeit über, so konnte ich das Weinen der anderen Babys in dieser Station leichter ertragen.
Endlich durfte ich dann am 13.12. das Krankenhaus verlassen. Beinahe wären wir drei wieder nicht zusammen gewesen, weil Papi an jenem Tag, frühmorgens, mit dem Krankenwagen IN DAS GLEICHE KH gebracht wurde. Der viele Stress hat ihn, Gott sei Dank nur kurzfristig, gelähmt. Aber die Ärzte gaben ihm eine Spritze und der Krampf hat sich bald wieder gelöst, sodass wir doch noch alle drei nachhause gehen konnten.
Endlich war ich dann am 14. Zuhause bei meiner Mutter in ihrem kleinen Dorf am Land. Dort war es sehr angenehm und ruhig, denn es gibt keine Autos und keinen Lärm, dafür viel Sonne und freundliche Menschen, die mich alle sehr mögen. Es ging mir mit jedem Tag immer besser, auch meine Narbe am Bauch heilte
immer mehr ab.
Zum Glück musste ich am 26.12. zur Nachuntersuchung ins Krankenhaus nach Ratchaburi. Denn meine Eltern haben sich schon überlegt, ob wir drei uns nicht am Meer (ANDAMANSEA) von den ganzen Aufregungen erholen sollten. Vielleicht hätte uns sonst auch der große Tsunami erwischt.
Ich hatte großes Glück bei meiner Geburt und ich bin heute ein gesundes, fröhliches, aufgewecktes, kleines Mädchen. Bald fliegen wir wieder zu meiner Mami nachhause und ich bin schon sehr aufgeregt.
Ich hoffe meine kleine Geschichte hat Euch gefallen und ich wünsche Euch allen ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest!
tilak - 24. Dez, 21:22
2010 mal gelesen
mm-devil - 25. Dez, 14:19
das wird sicher ein ganz besonderer und starker mensch ... sie wird viel im leben erreichen!!
Bin total gerührt!!
Bin total gerührt!!
tilak - 27. Dez, 08:59
@mm-devil
ich denke, dass eine besondere Aufgabe auf sie wartet und dass sie viel Gutes in die Welt bringen wird.
ja, sie ist sicher etwas besonderes, das liegt schon daran, dass ich daddy etwas ganz besonderes ist,... :)
ja, sie ist sicher etwas besonderes, das liegt schon daran, dass ich daddy etwas ganz besonderes ist,... :)
nachtrag
Nicht nur, dass sich die Ereignisse zur Weihnachtszeit ereigneten, ist der glückliche Ausgang ein kleines Wunder. UND ANNA HAT AM TSUNAMITAG GANZ RUHIG WÄHREND DER BUSFAHRT ZUM KH GESCHLAFEN......
Diese täglichen kleinen und großen Wunder sind es, die das Leben für mich lebenswert machen.
@theswiss