das Sterben des Amokläufers
In einer heutigen österreichischen Tageszeitung wird wieder über den Amokläufer von Winnenden berichtet, eine große Doppelseite ist dafür reserviert. Auch die übliche Diskussion von Psychologen, dass Gewaltvideos und Gewaltspiele eine solche Tat beeinflussen können. Auf der gleichen Seite, wo der Psychologe vor solchen Einflüssen warnt, gibt es einen Hinweis auf ein Handy-Video auf der Homepage der Zeitung, wo die letzten Minuten des Täters bis zu seinem Tod gezeigt werden.
Ich verstehe das nicht, einerseits wird davor gewarnt und gleichzeitig kann ich live zuschauen, wie der Täter stirbt.
Das übersteigt irgendwie meinen geistigen Horizont.
Ich verstehe das nicht, einerseits wird davor gewarnt und gleichzeitig kann ich live zuschauen, wie der Täter stirbt.
Das übersteigt irgendwie meinen geistigen Horizont.
tilak - 13. Mär, 09:00
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PeZwo - 13. Mär, 09:41
die tun jetzt alle so, als ob es vor den Gewaltvideos und - spielen keine Amokläufe gegeben hätte.
Diese einschlägigen Videos und Spiele sind schon seit vielen Jahren in riesigen Massen auf dem Markt... wenn sie wirklich die Hauptursache für solche Amokläufe wären, dann würden ähnliche Ereignisse nicht im Jahresabstand sondern im Wochenabstand passieren.
Diese einschlägigen Videos und Spiele sind schon seit vielen Jahren in riesigen Massen auf dem Markt... wenn sie wirklich die Hauptursache für solche Amokläufe wären, dann würden ähnliche Ereignisse nicht im Jahresabstand sondern im Wochenabstand passieren.
tilak - 13. Mär, 09:55
@P2
ich fand nur diese Doppeldeutigkeit krass, wenn das Video auf der nächsten Seite angeboten worden wäre, wäre es mir wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, aber auf der gleichen Seite fand ich etwas komisch.
PeZwo - 13. Mär, 12:19
ja... damit hast du auch Recht.
Mich nervt diese anlassbezogene Diskutiererei der Medien über die Ursachen bei Fällen, die recht selten bzw. überhaupt einzigartig sind. Und das alles unter dem Deckmantel von angeblicher Vorbeugung, obwohl sich sogar ausgebildete Spitzenpsychiater schwer tun Parallelen zu anderen Fällen herzustellen bzw. irgendwelche Vorhersagen daraus abzuleiten... wobei ohnehin jeder ahnt/weiß, dass die wahre und unausgesprochene Motivation dahinter die erhöhten Auflagen bzw. Einschaltquoten sind.
Mich nervt diese anlassbezogene Diskutiererei der Medien über die Ursachen bei Fällen, die recht selten bzw. überhaupt einzigartig sind. Und das alles unter dem Deckmantel von angeblicher Vorbeugung, obwohl sich sogar ausgebildete Spitzenpsychiater schwer tun Parallelen zu anderen Fällen herzustellen bzw. irgendwelche Vorhersagen daraus abzuleiten... wobei ohnehin jeder ahnt/weiß, dass die wahre und unausgesprochene Motivation dahinter die erhöhten Auflagen bzw. Einschaltquoten sind.
tilak - 13. Mär, 12:44
@P2
ich finde es auch äußerst fragwürdig, Fachleute spekulieren zu lassen, die z.B. nie Kontakt hatten mit dem Täter. Grad in der Psychologie, glaube ich, kann man nicht nach Schema F vorgehen, oder ?
Susi - 13. Mär, 12:41
dann mach dich erstmal auffn prozess von unsrem liabm onkel fritzi gefasst.
die medien werden sich langweilen und gegenseitig ablichten
voneinander berichten, wie sinnlos es ist, dass sie alle dastehn und geifern.
die medien werden sich langweilen und gegenseitig ablichten
voneinander berichten, wie sinnlos es ist, dass sie alle dastehn und geifern.
tilak - 13. Mär, 12:46
@susi
ich gebe zu, dass mich der Fall sehr interessiert hat, ich habe Verwandte in Amstetten, aber ich werde nächste Woche nicht jeden Tag alle Nachrichten schauen und lesen. Das Urteil zu hören, wird genügen. Ich glaube, dass jede Form von Aufmerksamkeit, die Herr F. bekommt, für ihn reine Genugtuung ist, deshalb finde ich es auch gut, dass die Öffentlichkeit ausgeschloßen ist.
Warum trotzdem soviele Journalisten dort sind, ist mir allerdings ein Rätsel.
Warum trotzdem soviele Journalisten dort sind, ist mir allerdings ein Rätsel.
Kratzbürste - 13. Mär, 13:10
Also meiner Meinung nach hat den größten Einfluß das soziale Umfeld.
Wenn es nach dem ruhigen Wesen und dem unscheinbaren Äußeren geht, oder den PC-Spielen und p*rn*graphischen Bildern auf dem Rechnern, dann würden da wahrscheinlich ziemlich viele 17-jährige in Betracht kommen. Warum sie sich daran immer wieder aufhängen ...
Ich war übrigens bis vor Kurzem Mitglied im Schützenverein ...
Wenn es nach dem ruhigen Wesen und dem unscheinbaren Äußeren geht, oder den PC-Spielen und p*rn*graphischen Bildern auf dem Rechnern, dann würden da wahrscheinlich ziemlich viele 17-jährige in Betracht kommen. Warum sie sich daran immer wieder aufhängen ...
Ich war übrigens bis vor Kurzem Mitglied im Schützenverein ...
tilak - 13. Mär, 13:25
@kratzi
ruhiges Wesen, unauffällig, keine sozialen Kontakte, Fan von PC Spielen, das alles trifft auf meinen Bruder zu, der aufgrund seiner Krankheit sehr eingeschränkt ist, deshalb sehe ich in ihm auch keinen zukünftigen Mörder.
Naja und der Schützenverein, d.h. nur, dass man mit einer Waffe umgehen kann, ich dachte immer, dass gerade die Tätigkeit in so einem Verein sehr sensibel macht für den Umgang mit der Waffe. Ich denke, dass der Junge eine Möglichkeit gefunden hätte, selbst, wenn er nicht bei den Schützen gewesen wäre und alle Waffen versperrt gewesen wären. Er muss sehr zornig gewesen sein, sonst hätte er nicht nach der Schule auch noch Menschen getötet.
Naja und der Schützenverein, d.h. nur, dass man mit einer Waffe umgehen kann, ich dachte immer, dass gerade die Tätigkeit in so einem Verein sehr sensibel macht für den Umgang mit der Waffe. Ich denke, dass der Junge eine Möglichkeit gefunden hätte, selbst, wenn er nicht bei den Schützen gewesen wäre und alle Waffen versperrt gewesen wären. Er muss sehr zornig gewesen sein, sonst hätte er nicht nach der Schule auch noch Menschen getötet.
die medien prangern genau das an, womit sie das meiste geld verdienen: gewalttätige computerspiele reflektieren auch nur das, was die medien und filme aufbereiten. die ganze medienmaschinerie ist quotenabhängig und berichtet tagtäglich mit begeisterung über mordtaten, kriege, katastrophen und andere unglücksfälle, auch mittels möglichst blutiger und lebensnaher bilder.
selbst wenn alle "gewalttätigen" computerspiele verboten werden würden, würde das noch lange nicht das problem des gewaltgeilen journalismus lösen...
@david
Warst du schon mal bei einem Unfall dabei ? Wieviele Leute da plötzlich stehen bleiben und gaffen,....
[ich nehme mich gar nicht aus davon]
ich gebe den medien ja auch nicht die verantwortung für die taten, aber auch nicht den computerspielen.
es sind die menschen selbst, die verantwortlich sind, nicht die medien oder spiele... die bilden bestenfalls eine hülle.
@david