Meine Mutter war mal wieder im Krankenhaus und ich habe sie besucht. Bei ihr im Zimmer war eine 43 jährige Frau, die schwerstbehindert war. Ihr geistiger Zustand war auf dem Niveau eines einjährigen Kindes. So alt war die sie, wie sie eine Pocken Impfung bekam. Seither ist sie ein Pflegefall, sitzt im Rollstuhl, trägt Windeln und kann nicht sprechen.
Trotzdem war es faszinierend zu sehen, wie sie ihre Schwester erkannte, ihr mit ihrer verkrüppelten Hand über das Gesicht und die Haare strich und ihr immer wieder ihre Puppe zeigte.
Die Mutter war auch da, sie hat im Nachbarbett geschlafen, und hat ständig mit ihr geplaudert und Witze gemacht, obwohl sie nie eine Antwort bekam. Maximal ab und zu ein Lächeln.
Meine Mutter meinte, dass das ja gar kein Leben sei.
Ich finde, die Frau kennt für sich nichts anderes.
Ich finde die Situation für die Angehörigen schlimm und belastend.

Wie froh kann ich sein, dass es mir gut geht und meinen Angehörigen auch so halbwegs. Immer wieder vergesse ich, dass es Menschen gibt, die ein wirkllich hartes Los haben.
Wie klein werden da meine Problemchen !